54 Prozent der Deutschen sind besorgt, in ihrem Berufsleben zurückgeworfen zu werden – sei es durch Schicksalsschläge, eine schwächelnde Konjunktur und oder aufgrund eigener Fehlentscheidungen bei der Karriereplanung. Dies ergibt eine repräsentative Umfrage des Marktforschers Toluna im Auftrag der AachenMünchener Versicherungen. 1.000 Bundesbürger wurden befragt.
Die Furcht vor gesundheitlichen Beeinträchtigungen im Berufsleben ist am größten: Jeder vierte Deutsche hat Angst, aufgrund körperlicher oder seelischer Krankheiten karrieretechnisch kürzer treten zu müssen. Zwölf Prozent haben zudem Sorge, dass Familienangehörige einmal ihre Hilfe brauchen und sie deshalb eine berufliche Pause oder einen Karriereknick hinnehmen müssen.
Das Gespenst Arbeitslosigkeit ist in den Köpfen der Deutschen ebenfalls vorhanden, spielt jedoch angesichts positiver Arbeitsmarktentwicklungen der letzten Monate eine geringere Rolle. 18 Prozent machen sich Gedanken, dass sie durch Kündigung oder eine Pleite ihres Arbeitgebers den Job verlieren und dadurch finanzielle Engpässe durchleben müssen. Elf Prozent sorgen sich zudem darum, dass ihre Karrierentscheidung, beispielsweise die Wahl der Ausbildungsrichtung, in eine berufliche Sackgasse führt.
Die aktuell positive entspannte Lage in den Arbeitsagenturen kann sich allerdings schnell verschärfen. Die hohen Schuldenstände in einigen EU-Ländern und den USA bedrohen die Konjunktur, beispielsweise wenn der Konsum hiesiger Produkte im Ausland merklich zurückgeht. Dies würde auch den Arbeitsmarkt belasten. Zudem haben sich die Risiken der Berufs- und Karriereplanung in den letzten Jahrzehnten allgemein deutlich verschärft. Fast jeder zweite Ostdeutsche und jeder fünfte Westdeutsche zwischen 31 und 65 Jahren hat bereits einmal Arbeitslosigkeit erlebt. 1991 lag dieser Wert für Gesamtdeutschland bei rund elf Prozent. Je länger die Zeit ohne Arbeit andauert, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, am ursprünglichen Berufslevel nahtlos anknüpfen zu können.
Um dann einen Karriereknick finanziell zu überbrücken, fehlen meist die Rücklagen, es drohen Einbußen. Arbeitnehmer, die das verhindern wollen, sollten deshalb in Aufschwungphasen für eventuell auftretende Veränderungen im Beruf finanziell vorsorgen, raten Experten der AachenMünchener Versicherungen.
Trotz des vorhandenen Bewusstseins, dass die Karriere nicht ohne Höhen und Tiefen verlaufen muss: Viele Deutsche haben Vorbehalte, entsprechend vorzusorgen. Sie scheuen beispielsweise den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Hier besteht erheblicher Aufklärungsbedarf. Ein Grund ist beispielsweise die Befürchtung, im Ernstfall zu einer Umschulung auf einen anderen Beruf gezwungen zu sein. Beispiel: Ein Bäckergeselle wird Kassierer in einer Schnellimbisskette, weil er wegen einer Mehlstauballergie nicht mehr in seinem erlernten Beruf arbeiten kann. Was viele nicht wissen: Die Mehrheit der Versicherer prüft gar nicht, ob sich der Versicherte in einem anderen Beruf unterbringen lässt. Kann beispielsweise ein Arzt aufgrund einer Krankheit seinem Beruf nicht mehr nachgehen, dann erhält er die vereinbarte monatliche Zahlung auch dann, wenn er in dieser Zeit als Pförtner tätig ist. (Quelle Aachen Münchner).
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